Schraubenkopf – welche Unterschiede gibt es?
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Der Schraubenkopf ist der kleinste und gleichzeitig wichtigste Teil an jeder Schraube. Er dient dazu, die Schraube rein- und raus zu schrauben, ist also für den Einsatz dieses Werkstücks essentiell. Und er ist die Verankerung: Sitzt der Kopf fest auf dem Material, ist die bestmögliche Befestigung gegeben. Da Schraubenköpfe bzw. Schrauben in sehr unterschiedlichen Einsatzfeldern mit jeweils sehr spezifischen Ansprüchen genutzt werden, hat sich eine riesige Palette an unterschiedlichen Schraubenköpfen entwickelt. Wir stellen verschiedene Schraubenköpfe und ihre Besonderheiten näher vor und geben Tipps für das passende Werkzeug beim Arbeiten mit Schrauben.
Verschiedene Schraubenköpfe und Ihre Funktion
Die verschiedenen Arten der Köpfe moderner Schrauben lassen sich grundlegend nach drei Hauptkategorien sortieren: der Versenkbarkeit im Material, der Form des Kopfes und dem sogenannten Antrieb. Versenkbar oder nicht, das erkennt man am sogenannten Senkkopf: Senkköpfe sind konisch geformte Schraubenköpfe, die beim Einschrauben vollständig im Bauteil verschwinden, so dass eine glatte Oberfläche entsteht. Dem entgegen stehen zahlreiche Arten und Formen hervor stehender Schraubenköpfe, die auf dem Material aufsitzen.
Von der Form her kann ein Schraubenkopf entweder rund oder als Außensechskant gestaltet sein. Und was den Antrieb betrifft: Dieser bestimmt, mit welchem Werkzeug eine Schraube betrieben werden kann. Zu den gängigsten Antrieben zählen Längsschlitz, Kreuzschlitz, Innensechskant und Außensechskant.
Unsere Schraubenköpfe Übersicht zeigt die wichtigsten Schraubenköpfe Arten:
- Rundkopf
- Zylinderkopf
- Sechskantkopf
- Trompetenkopf
- Linsenkopf (und Linsensenkkopf)
Rundkopf
Rundkopfschrauben sind die häufigsten Schraubenarten. Sie sind als Flach- oder Halbrundkopf im Einsatz und können als Antrieb sowohl einen Innensechskant wie auch einen Kreuzschlitz haben. Solche Köpfe sind sowohl für Holzschrauben mit Bohrspitze wie auch für Schrauben mit metrischem Gewinde zu finden. Eine Sonderform sind Flachrundkopfschrauben, die keinen Antrieb haben und mittels einer Mutter befestigt werden. Auch Tellerköpfe, die ohne Unterlegscheibe auskommen, können als Sonderform der Rundkopfschrauben im Holzbau vorkommen.
Zylinderkopf
Schraubenköpfe in Zylinderform sind vor allem im Metallbau im Einsatz, können aber auch im Holzbau verwendet werden. Sie werden in der Regel mit einem Innensechskant-Antrieb hergestellt.
Sechskantkopf
Der Sechskantkopf oder Außensechskant ist vor allem im Maschinenbau und zum Verbinden großer Bauteile, beispielsweise beim Gerüstbau, im Einsatz. Der Antrieb erfolgt über einen Schraubenschlüssel oder einen Steckschlüssel, auch Nuss genannt.
Trompetenkopf
Trompetenköpfe finden sich vorrangig bei Schnellbauschrauben für den Trockenbau. Dies sind Senkkopfschrauben, die unterhalb des Schraubenkopfes noch einen kleinen Zylinder haben. Sie sind für funktionale Verbindungen konzipiert.
Linsenkopf (und Linsensenkkopf)
Ein Linsenkopf erinnert durch seine leicht nach oben gewölbte Form an eine Linse, daher der Name. Hervor stehende Linsenköpfe von Schrauben wirken sehr dekorativ und werden daher bevorzugt in Bereichen eingesetzt, wo die Verschraubungen sichtbar sind – beispielsweise im Möbelbau. Linsensenkköpfe hingegen sind versenkbare Schraubenköpfe mit einer kleinen dekorativen Wölbung. Der Zier-Effekt ist hier also eher dezent – und eine glatte Oberfläche trotz Linsenkopf gegeben.
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Was sind Spezial Schraubenköpfe?
Einige Schrauben bringen eine Sonderform im Schraubenkopf mit. Dies ist der Fall, wenn die Schraube für ein ganz bestimmtes Einsatzfeld oder eine sehr spezifische Funktion gedacht ist. Beispiele für Spezial Schraubenköpfe, auch Funktions-Schraubenköpfe genannt, sind Hammerkopfschrauben und Klammerschrauben. Erstere haben einen Kopf, der wie ein kleiner Hammer geformt ist, Letztere haben eine längliche Klammer als Kopf. Sie werden z. B. Benötigt, um feste Vakuumflansch-Fixierungen zu gewährleisten. Solche Schrauben müssen hohen Belastungen standhalten und für wirksame Abdichtung sorgen.
Eine andere Art von Spezial Schraubenköpfen sind Schlossschrauben: Solch ein Schraubenkopf ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu greifen, weil er keinen Ansatzpunkt für einen Schraubendreher oder Schraubenschlüssel bietet. Die Befestigung dieser Schrauben erfolgt von der anderen Seite, über das Andrehen einer Mutter. Dadurch können Schlossschrauben nicht von außen entfernt werden – was besonders bei Mechanismen wie Türschlössern sehr sinnvoll ist.
Ebenfalls als Sonderformen kann man Zierschrauben einordnen. Dies sind normale Schraubenköpfe, die mit einem kreativen Kniff versehen wurden, so dass sie etwas dekorativer aussehen. Gängig sind beispielsweise Balkonzierschrauben, die aus einem klassischen Flachrundkopf mit zusätzlichen Einkerbungen bestehen und nicht nur für feste Verbindungen sorgen, sondern auch schick nach außen aussehen.
Das passende Werkzeug zum Schraubenkopf
Um mit Schrauben aller Art professionell zu arbeiten, braucht es das passende Werkzeug. Dazu gehören Akkuschrauber mit passenden Bits für verschiedene Schraubenköpfe, Schraubenschlüssel verschiedener Größe zum Arbeiten mit Sechkantschrauben sowie manuelle Schraubendreher.
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Schraubenkopf abgebrochen – das kann man tun?
Ist der Kopf einer komplett im Material befindlichen Schraube abgebrochen, hilft meist nur das Bohren: Mittels eines linksschneidenden Spiralbohrers oder Gewindebohrers und unter Einsatz von Kriechöl wird die Schraube herausgedreht. Hilft dies nicht, muss bei abgebrochenen Schrauben in Holz ein Stahlbohrer ran – das Werkstück wird dazu in eine starke Standbohrmaschine eingespannt. Bei Metall hingegen setzt man auf Hitze: Zuerst wird Kriechöl oder Rostlöser aufgebracht, danach mittels Lötkolben das Areal erwärmt und die kaputte Schraube mit einem Seitenschneider gepackt und heraus gezogen.
Ist der Kopf nicht abgebrochen, aber der Antriebsbereich so ausgefranst, dass der Schrauber keinen Halt mehr findet, kann ein Einweckgummi helfen: Einfach den Gummi auf dem Schraubenkopf positionieren und dann den Schraubendreher ansetzen.