Achtung beim Bauen am Hang!
Ein Haus an einem Hang zu bauen, ist mit etwas mehr Aufwand verbunden als der Hausbau auf einer ebenen Fläche. Solch ein Haus bietet jedoch oft eine herrliche Aussicht, die in vielen Fällen nicht verbaut werden kann. Darüber hinaus strömt selbst in den Keller reichlich Licht, sodass Sie diesen als zusätzlichen Wohnraum nutzen können. Beim Bauen am Hang sind jedoch einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Im Folgenden deshalb einige Tipps, worauf Sie bei der Auswahl des Grundstücks und der Planung eines Hanghauses achten sollten.
Wohnen in Hanglage – die Suche nach dem richtigen Baugrund
Bei der Auswahl des Grundstücks spielt vor allem die Beschaffenheit des Bodens eine wichtige Rolle. Er muss ausreichend stabil und tragfähig sein, damit er später nicht abrutscht und dadurch das gesamte Gebäude beschädigt. Durch eine Untersuchung des Bodens und die anschließende Erstellung eines Gutachtens lässt sich jedoch klären, ob ein Hanggrundstück bebaut werden kann und welche zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Sie verursachen naturgemäß höhere Kosten, die Sie bei der Finanzierung Ihres Hauses berücksichtigen sollten. Besondere bautechnische Maßnahmen sind außerdem zum Schutz vor sogenanntem Hangwasser erforderlich. Bei Regen fließt das Wasser durch den Hang, deshalb müssen die Außenwände des Kellers gut abgedichtet und Drainage-Leitungen verlegt werden. Ein Schutz vor Hangwasser ist übrigens auch während der Bauzeit erforderlich. Diese beiden Posten verursachen daher nochmals zusätzliche Kosten.
Am Südhang die kostenlose Sonnenenergie nutzen
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Suche nach dem richtigen Platz für Ihr Haus ist die Ausrichtung des Grundstücks. Optimal ist eine Lage an einem Südhang. Dort scheint die Sonne fast den ganzen Tag in die Räume, sorgt für ausreichend Licht und reduziert gleichzeitig die Heizkosten. Eine Ausrichtung nach Süden bietet außerdem beste Voraussetzungen für die Installation einer Solaranlage auf dem Dach. Große Bäume oder andere Häuser können jedoch einen Schatten werfen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass Sie sich ein Grundstück, das für Sie in Frage kommt, zu verschiedenen Tageszeiten ansehen. Sofern Sie die Zeit haben, sehen Sie es sich am besten auch zu verschiedenen Jahreszeiten an, denn wegen der niedrig stehenden Sonne werfen in den Wintermonaten selbst kleinere Gebäude in der Umgebung lange Schatten.
Häuser in Hanglage – die Bauweisen und ihre Vor- und Nachteile
Ein Haus lässt sich in einen Hang hineinbauen oder auf Stelzen setzen. Stelzen werden vor allem an sehr steilen Hängen genutzt, wo andere Bauweisen nicht möglich oder mit zu hohen Kosten verbunden sind. Weitere besondere Varianten bei Hanghäusern sind die Gebäude in Split-Level-Bauweise, die dem Gefälle folgt. Hierbei werden die Räume an der Vorder- und Rückseite versetzt angeordnet, sodass sich der Fußboden in den Zimmern im Erdgeschoss jeweils auf der Höhe des Hangs befindet. An der Straße benötigen Sie daher keine Treppe, um ins Haus zu gelangen, und auch auf der Rückseite ist keine Treppe in den Garten erforderlich. Stattdessen überwinden Sie Höhenunterschiede zwischen den Zimmern im vorderen und hinteren Bereich, die meist einem halben Stockwerk entsprechen, mit Treppen. Solch eine Anordnung kann auch optisch interessant sein, verursacht allerdings etwas höhere Kosten.
Die Anordnung der Räume – die Aussicht im Wohnzimmer oder beim Essen genießen
Die schöne Aussicht, die ein Hanghaus bietet, möchten Sie sicherlich vor allem von Räumen wie dem Wohnzimmer und dem Esszimmer betrachten. Bei der Planung des Grundrisses sollten Sie daher darauf achten, dass diese außen liegen. Ebenso schön ist ein Balkon oder eine Terrasse auf der Außenseite, wo Sie im Sommer an der frischen Luft den Blick in die Ferne schweifen lassen, oder ein lichtdurchfluteter Wintergarten. Abstellräume und andere weniger genutzte Zimmer sowie das Treppenhaus können dagegen ruhig an der Hangseite liegen.